24.11.2019 Rezension von H o r s t  B r ö m e r

  • Martin Permantier, Haltung entscheidet. München 2019. Vahlen Verlag, ISBN 3800660636

Der hohe Wert des Buches von Martin Permantier für die große Gruppe der Familien– und Systemaufsteller/innen, Coaches, Supervisor/innen, die in eigener Praxis oder in Unternehmen tätig sind, ergibt sich aus der Komplexität der Beschreibungen von Haltungen und Überzeugungen.

In dem Buch wird ein gut nachvollziehbares Modell angeboten, dass auch die individuelle Entwicklung des Menschen einbezieht. Das Modell kann als Reduktionsansatz verstanden werden, das auf den Ansätzen von Don Beck (spiral dynamics), Ken Wilber und anderen basiert.

Jeder Lesende wird unvermeidlich die „ideelle Entwicklung des Menschen“ assoziieren und Vergleiche anstellen: Vergleiche in Bezug auf die subjektive Selbsteinschätzung der persönlichen Entwicklung („wie weit bin ich“, „was ist mein nächster Schritt“, „wie sollte ich sein“). Nachdem zwischenzeitlich recht bekannten gewordenen Berater F. Laroux wäre die wünschenswerte Stufe mit der „Tel“ zu markieren. Dies gilt insbesondere für Leitende in Unternehmen, die gern eine „höhere Stufe“ für das eigene Unternehmen schätzen möchten. 

Wir schauen die sehr gut gestalteten Grafiken an und erhalten einen Überblick über sechs Grundhaltungen in Verbindung mit Körperhaltungen und Glaubenssätzen. Die sechs Grundhaltungen sind im Kontext mit der Entwicklung des Menschen, wie es J. Lovinger in ihrem entwicklungspsychologischen Modell verfasst hat, zu verorten.   

Überzeugend ist die Haltung des Autos, dass er die Grundhaltungen nicht gegeneinandersetzt, sondern er betont ausdrücklich, dass jede Grundhaltung für sich eine sinnvolle ist. Dass wir hier dennoch ein entwicklungsorientiertes Buch in Händen halten, steigert nur den Stellenwert des Werkes. 

Nutzen für Familien- und Systemaufsteller/innen, Supervisoren und Coaches:

Die Stärke des Modells von Martin Permantier besteht darin, dass die jeweiligen Haltungen und Einstellungen sehr differenziert aufgliedert werden. Daraus ergibt sich die große Chance, dass wir damit ein Lehrbuch haben für unsere Praxis. Wir können das Buch als Handreichung verstehen, mit dem wir unsere jeweiligen Aufträge und Prozesse in Systemen (Familie, Unternehmen, Teams, usw.) auf sehr differenzierte Weise planen, vereinbaren und durchführen können.

Ich habe bei meiner mehrfachen Lektüre immer wieder diese besondere Funktion des Buches geprüft und immer wieder Antworten gefunden. Insofern können wir dieses Buch auch zur eigenen Orientierung nutzen, um insbesondere die wichtigen Unterschiede in Systemen und zwischen den Beteiligten in Systemen feststellen und nachvollziehen zu können.


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