Bert Hellinger hat polarisiert, kritisiert, geöffnet, Tabus gebrochen und Durchbrüche geschaffen. Er hat sich viele Freunde gemacht, aber auch mindestens ebenso viele Feinde. Seine Arbeit, seine Schriften, seine Werke sind bis heute in dem Bereich des Familienaufstellens unübertroffen und doch zugleich mit angehobener Augenbraue in der (Aufsteller-)Gesellschaft gesehen. So wird beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung im Mai 2010 davon geschrieben, dass Bert Hellinger „Seelenheilung im Minutentakt“ vollbringen würde (12). Der Artikel richtet sich an die allgemeine Leserschaft und lässt keinen anderen Schluss zu, als dass es beim Familienstellen nach Bert Hellinger nicht mit rechten Dingen zugehe und diese Form der Arbeit mit Menschen mehr Schaden als Nutzen bringen würde. Das bayrische Landesjugendamt schreibt Anfang 2006, dass „das Weltbild Hellingers […] einfach [sei] und […] komplexere Strukturen und Verbindungen außer Acht [lasse]“ (13). Weiter heißt es, „[die] Vorgehensweise sowie der Inhalt der Aufstellung sind […] nicht hinterfragbar und weisen einen magisch-religiösen Charakter auf“, wodurch leicht das Bild entstehen kann, es handele sich bei dieser Art der Arbeit um unsachgemäße und esoterisch negativ behaftete Schwindelei. Als Beispiel für eine gänzlich andere Sichtweise möchte ich auf den Fachartikel „Der Zauber des Anfangs und die Mühen der Ebene. Die Entwicklung von Qualitätsstandards und Richtlinien in der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS)“ von Koch / Dicke aus dem Jahr 2015 hinweisen, in welchem die Autoren sachlich auf die Arbeit Bert Hellingers eingehen und einen neutralen Schreibstil beibehalten, der dem Leser die Gelegenheit bietet, zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen (11). Worin sich alle Artikel einig sind ist, dass Bert Hellinger ein Pionier auf seinem Gebiet war und seine Arbeit inzwischen vielfach kopiert und erweitert wurde. Im Rahmen meiner Weiterbildung zum Systemaufstellen am Octogon-Institut und der damit verbundenen intensiven Literaturrecherche zur Grundlage und dem Ursprung der Aufstellungsarbeit sind mir Formulierungen Bert Hellingers aufgefallen, die mich aufmerksam gemacht haben und gefühlt dem gängigen kritischen Bild der allgemeinen Öffentlichkeit widersprechen. Dies hat mich dazu animiert, die Aufzeichnungen Bert Hellingers auf die Fragen hin in den Blick zu nehmen, die sich für mich beim Betrachten dieser unglaublich sensiblen Arbeit sofort ergeben: Nach welchen ethischen Richtlinien hat Bert Hellinger gearbeitet? Haben sich diese im Verlauf seiner Wirkzeit vielleicht verändert? Und inwiefern dürfen oder können oder sollten wir auch heute noch nach den von Bert Hellinger erfassten Grundprinzipien arbeiten und damit ihre Bedeutsamkeit (erneut) anerkennen?
Gibt es bei Bert Hellinger einen Anspruch auf Unfehlbarkeit?
Häufig wurde Bert Hellinger vorgeworfen, er würde sich überheblich Urteile erlauben und in Bereiche vorstoßen, die ihm nicht zustehen (Die Süddeutsche Zeitung schreibt beispielsweise, die Aussagen in Bezug auf Rückenschmerzen Bert Hellingers wären schrullig (12).) Um dies zu widerlegen, möchte ich zwei Zitate aus dem Buch „Die Heilung, Gesund werden, gesund bleiben“ von 2011 anführen. Sie veranschaulichen, dass sich Bert Hellinger durchaus bewusst war, dass es Grenzen in Bezug auf gesundheitliche Themen gibt. Er schrieb, „ich […] gehe […] auf den Körper ein, jedoch so, dass ich mich auf jene Bewegungen beschränke, die in unserer Hand sind, ohne dass ich mich in etwas einzumischen versuche, was Ärzten aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung und der damit verbundenen Verantwortung vorbehalten bleibt.“ (7, S. 11). Diese Aussage unterstreicht unmissverständlich, dass bei Bert Hellinger selbst durchaus ein sehr klares Bewusstsein für verschiedene Verantwortungsbereiche vorlag. Weiter wird in dem Buch eine Antwort auf die Frage eines Zuschauers während eines Aufstellungsseminars festgehalten, die da lautete: „Hinter deiner Frage steht die Vorstellung, dass wir mit Hilfe des Familien-Stellens eine Krankheit heilen können. […] Das geht nicht. Ich bin nur in Verbindung mit einer anderen Bewegung.“ (7, S. 124). Auch dieses Zitat verdeutlicht in aller Klarheit ein Bewusstsein für den eigenen Wirkungsbereich des Familienaufstellens als kleines Teil des großen Ganzen. Beide Aussagen legen dar, dass Bert Hellinger seine Arbeit als Ergänzung zu den gängigen medizinischen Praktiken verstand und keinen Anspruch auf eine Alleinheilung nur durch das Aufstellen des Familiensystems des Klienten vertrat. Auch wenn ihm durch seine direkte Art häufig unterstellt wurde, er würde so tun, als wisse er es besser als alle anderen, müssen wir hier doch auch auf die Umstände achten, unter denen bestimmte Aussagen getätigt wurden. Denn oft wurde verwechselt, dass Bert Hellinger in der Situation Therapeut-Klient in sehr deutlicher und direkter Weise zu dem Klienten sprach und hierbei kein Anrecht auf allgemeingültige, immer geltende Aussagen postulierte, sondern sich explizit auf das Familiensystem des Klienten bezog. An dieser Stelle sei ein Beispiel aus „Ordnungen der Liebe“ von 1996 genannt: Hier formulierte Bert Hellinger seine individuelle Arbeitsweise mit den verschiedenen Familiensystemen und verdeutlichte somit sehr wohl seine Absicht, die vordergründig vorherrschenden Ordnungen im Bedarfsfall anzupassen: „Normalerweise […] kommt zuerst der Mann, danach die Frau, und dann kommen die Kinder […]. Doch wenn […] kommt sie [die Frau] zuerst und dann der Mann.“ Selbstredend wiederholten sich hierbei die von ihm zugrunde gelegten Dynamiken, denn diese zog er heran, um Verhalten zu erklären und unangemessenes / verrücktes Verhalten zu lösen. Doch was wäre er für ein Pionier auf seinem Gebiet, würde er seine eigenen Theorien nicht wiederholt anwenden und hinter diesen stehen??
In dem Vorwurf der Annahme der eigenen Unfehlbarkeit versteckt sich auch der Tadel, Bert Hellinger sei nicht reflexionsfähig gewesen. Dem möchte ich widersprechen und füge Zitate aus dem Buch „Kindern in die Seele schauen“ von 2013 an. So überprüfte Bert Hellinger seine Theorien fortlaufend selbstständig und aktualisierte sie, wenn nötig: „Im Gegensatz zu dem, was ich früher in meinen Büchern geschrieben habe, […]“ (8, S. 147). Auch war ihm bewusst, dass er keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben konnte: „[…] so ist meine Erfahrung […]“ (8, S. 149). Diesbezüglich besonders hervorheben möchte ich ein Zitat, welches ebendiese ständige Reflexionsbereitschaft untermauert: „Diese Einsichten [aus Kursen mit Tausenden von Teilnehmern] überprüfe ich laufend an den neuen Erfahrungen, die mir begegnen.“ (3, S. 352). Und auch die eigene Fehlbarkeit wird benannt: „Zur Gruppe: Ich selbst kann mich dauernd irren, wie ihr wisst.“ (8, S. 184). Diese Aussagen weisen darauf hin, dass Bert Hellinger im Laufe seiner Jahre in der Öffentlichkeit milder geworden ist, was das Verbreiten seiner Theorien betraf, wobei er schon 1996 in „Ordnungen der Liebe“ formulierte: „Ich kann nicht erklären, wieso.“ (2, S. 406). Doch genau dieser Weg ist so menschlich, wie er nur sein kann. Denn solch eine Entwicklung sollte auf uns alle zutreffen, wenn wir uns als reflexionsbereit und kritikfähig bezeichnen möchten. Und das muss ihm hier an dieser Stelle zugutegehalten werden. 2013 war er bereits soweit, eine Nachsorge des Klienten und seines Familiensystems unter bestimmten Umständen zu befürworten: „Es braucht also manchmal eine Nacharbeit.“ (8, S. 152): Eben dies war für Bert Hellinger 1996 noch undenkbar gewesen: „Keine Nachbesprechung oder Noch-Einmal-Analysieren. Wenn es vorbei ist, ist es vorbei.“ (2, S. 408).
In den Schriften Bert Hellingers gibt es vielfältige Beispiele für die Akzeptanz, Anerkennung, Wertfreiheit, den Respekt und die Würde, mit denen Bert Hellinger auf seine Klienten und deren Familiensysteme zuging. (Hier verweise ich auf die drei wesentlichen Grundhaltungen nach Carl Rogers (Akzeptanz, Empathie und Selbstkongruenz), welche er im Rahmen seiner Personenzentrierten Gesprächstherapie entwickelte (10) und die im pädagogischen und therapeutischen Kontext nach wie vor hochaktuell sind.) Und dabei war immer eines sicher: Niemand, auch kein Täter, brauchte sich vor Urteil oder Verurteilung fürchten. Und so wird an folgendem Beispiel (eine Frau hegte Mordgedanken ihrem Ehemann gegenüber) deutlich, dass Bert Hellinger wertfrei wahrgenommen hat, was ist, und die zugrunde liegenden Hintergründe in Akzeptanz erfasst hat:
„Wenn so etwas ans Licht kommt, sind manche versucht zu sagen: »Die schlimme Frau.« Ich sage das nicht. Ich habe ihr gesagt, »da muss etwas Besonderes in deinem System passiert sein.«“ Denn Bert Hellinger ging davon aus, „[…] wenn wir allen Menschen zugewandt sind, wie sie sind, auch ihrer Familie, auch ihrem Schicksal, auch ihrer Schuld (6, S. 110), können wir mit der Bewegung des Geistes im Einklang sein und darüber Lösungen für die jeweiligen Familiensysteme erwirken. Denn nur wenn […] wir keine Partei ergreifen für ein Besser oder Schlechter oder für einen Täter oder sein Opfer (8, S. 118), können wir wertfrei wahrnehmen, was ist, und mit den Bewegungen des Feldes gehen.“
An diesem Punkt ist es an der Zeit, darauf hinzuweisen, dass Bert Hellinger den Klienten bei sich gut aufgehoben wissen wollte, in dem Sinne, als dass dieser sich sicher sein konnte, nicht vom Aufstellungsleiter oder der Gruppe verurteilt zu werden. Und genau dies wurde und wird ihm immer noch sehr oft abgesprochen, was jedoch nicht den Gegebenheiten entspricht. Sicherlich kann Bert Hellinger vorgeworfen werden, dass er nicht vollumfänglich an Situationen gearbeitet hat und immer nur soweit ging, wie es gerade eine Bewegung zur Lösung von dem aktuell obenauf liegenden Problem gab. Dies wurde deutlich von ihm unterstrichen, indem er schrieb: „Was ich hier mache, ist, dass ich mit einem Klienten die für ihn im Augenblick notwendigen Schritte gehe, die seinem Wachstum dienen“ (7, S. 126f.). Doch dieses Vorgehen bedeutete nichts anderes, als Respekt vor den Fähigkeiten des Klienten zu zeigen und diesem keine Lösung überzustülpen, die vielleicht sogar, weil vorschnell, nicht tief wirken kann und den Weg lediglich abkürzt, statt ihn selbstständig gehen zu lassen. Dazu gehörte auch, den Klienten nicht weiter auszufragen, um ihn nicht bloßzustellen. Bert Hellinger war hier ganz klar und formulierte einer Arbeitsgruppe gegenüber: „Wir brauchen nicht nachzuforschen, was genau war. Wozu? Das geht uns nichts an.“ (8, S. 111). Durch diese Vorgehensweise zollte Bert Hellinger dem Klienten den Respekt als mündigem Individuum, das in seiner Würde geachtet wurde. Und auch die Achtung vor der Arbeit mit den Klienten formulierte er bereits 1996 in „Ordnungen der Liebe“ sehr nachdrücklich: „Ihr seht, das ist eine sehr ehrfürchtige Arbeit, die wir hier machen, mit Respekt für alle Beteiligten. Und immer auf Lösung hin. Nicht unnötigerweise in der Vergangenheit herumkramen, sondern auf eine Lösung hinwirken, die ihm [dem Klienten] Kraft gibt für sein Leben und die auch in seine jetzige Familie hineinwirkt.“ (2, S. 405).
Grundprinzipien der Aufstellungsarbeit
Neben der Akzeptanz dessen, was ist, war es Bert Hellinger sehr wichtig, nicht zu werten und nicht verändern zu wollen zu einem Besseren, was nur aus der Perspektive des Helfers als besser erscheint. Und so hat Bert Hellinger Grundlagen für eine Haltung formuliert, die da lauten:
„1. Wir stimmen allem zu.
2. Wir lassen allem die ihm vorgegebene Zeit […].
3. Wir nehmen allem weder etwas weg, noch wollen wir etwas hinzufügen im Sinne von etwas an ihm verbessern.“ (7, S. 70)
„Denn nur so, wie [der Mensch] ist, wirkt das Göttliche in ihm. […] Dem zuzustimmen, wie er ist, […], das bringt uns in Einklang […]. Wir schauen von uns weg.“ (6, S. 103) schrieb er 2008 in dem Buch „Glück das bleibt“, was schon seiner Aussage von 1996 entspricht: „Deswegen ist der Therapeut im Einklang auch mit dem Schlimmen und stimmt ihm zu, was immer es ist.“ (2, S. 418). Daraus lässt sich ableiten, dass es Bert Hellinger wichtig war, nicht von den eigenen individuellen Werten und Vorstellungen auszugehen, sondern die Person mit ihrem Hintergrund wertfrei zu akzeptieren, wohlwissend, dass alle Menschen nach besten Grundsätzen, jedoch geprägt durch ihre Historie, handeln, denn „die Würde ist für jeden Menschen das Wichtigste, […]“ (6, S. 82). Auf Nachfrage, wie er in eine Aufstellung hineingehe, antwortete er: „Man vergißt, was man bisher gelernt hat. Das ist das erste. Dann schaut man mit Liebe und Achtung auf alle Beteiligten.“ (2, S. 407). Diese Vorgehensweise bezeichnete Bert Hellinger als „Grundhaltung“ (ebd.) für das Sehen einer potentiellen Lösung. In diesem Zusammenhang ist auch wichtig zu erwähnen, wie Bert Hellinger sich selber in der Rolle als Therapeuten wahrnahm. Er ging davon aus, dass „vom Therapeuten […] große Zurückhaltung gefordert“ (2, S. 441) wird in Bezug darauf, dann aufzuhören, wenn ein inneres Lösungsbild erreicht wurde und die Aufstellung „[…] auf dem Höhepunkt der Kraft […]“ (ebd.) sei. Wobei er das Lösungsbild dann als richtig definierte, wenn „[…] vom Anblick her sich jeder auf seinem Platz gut fühlt. Mehr nicht.“ (2, S. 443). Demnach war es Bert Hellinger in seiner Rolle als Therapeut und Aufstellungsleiter wichtig, den Klienten mit einem inneren Lösungsbild aus der Aufstellung zu entlassen, welches im Alltag weiterwirken kann und den aufgestellten Positionen und Systemmitgliedern nicht zum Nachteil gereicht.
Generell wird an mehreren Stellen deutlich, dass Bert Hellinger ressourcenorientiert gearbeitet hat. Er hat also nach dem geschaut, was der Klient braucht, damit es ihm besser geht, und wo die Ressource herkommen kann. Er hat nicht defizitorientiert einen Fokus auf das Problem gelegt, nein, er hat sogar bewusst vermieden, dies zu formulieren, da er der Auffassung war, dass „wer auf das Problem schaut, […] bekommt einen ganz engen Blick und ist dann gefangen. […] Wer auf die Lösung schaut, hat immer das Ganze im Blick, und dann sieht er irgendwo den Ausweg […].“ (2, S. 409). Dies entspricht der aktuellen Richtung in der Pädagogik, die Menschen mit ihren Ressourcen wahrzunehmen und entsprechend zu arbeiten und sich nicht auf die vorhandenen Lücken zu konzentrieren („Ressourcenorientierung bezieht sich auf die Ausrichtung auf vorhandene Ressourcen und Stärken, um das volle Potenzial zu entfalten. Es basiert auf der positiven Psychologie, welche den Fokus auf das Positive und das Wachstumspotenzial legt.“ (18)).
Dies ist auch in seiner Sicht auf Eltern-Kind-Beziehungen und Kinder im Allgemeinen unverkennbar. So waren für Bert Hellinger in erster Linie „alle Kinder […] gut – und ihre Eltern auch.“ (6, S. 66). Im weiteren Verlauf des Kapitels geht er genauer auf diese Aussage ein und konkretisiert, was er damit meint. Die Aussage geht darauf zurück, dass auch die Eltern mal Kinder waren und dass „unsere Eltern gut sind, weil sie Kinder waren“ (ebd.). Was möchte Bert Hellinger hier ausdrücken? Ich verstehe die Aussage so, dass alle Erwachsenen und damit alle Eltern sich so verhalten, wie sie sich verhalten, weil sie in ihrer eigenen Geschichte Erlebnisse und Erfahrungen gemacht haben, die sie so haben werden lassen, wie sie nun als Erwachsene sind. Demnach handeln Eltern nicht aus einer bösartigen Natur heraus, und wären somit von Grund auf böse, sondern aus für sie relevanten Gründen, die häufig nicht bewusst sind. Selbstredend bedeutet dies nicht, dass vernachlässigendem und / oder kindeswohlgefährdendem Verhalten Raum gegeben werden darf. Im Gegenteil ist es für die Kinder und späteren erwachsenen Klienten, welche mit eventuellen Kindheitserfahrungen in diesem Bereich eine Therapie antreten, umso wichtiger, das damalige Verhalten der erwachsenen Personen als falsch zu benennen, um die davon Betroffenen bei der Aufarbeitung des daraus resultierenden Traumas angemessen und würdevoll zu begleiten. Doch ging es Bert Hellinger nicht um diese Form der Therapie, sondern darum, mit dem Familiensystem zu arbeiten und hieraus sich Lösungen entwickeln zu lassen, die, getragen von der Meta-Liebe (Zu den Meta-Gefühlen schrieb Bert Hellinger, sie seien „Gefühle ohne Emotionen (3, S. 43), Gefühle im Einklang. Mit ihnen arbeitet der Therapeut.“ (3, S. 45)), „die Unordnung [die] in einem solchen Feld entsteht, wenn jemand, der auch dazugehört, ausgeschlossen wurde oder abgelehnt oder vergessen“ (6, S. 67) wieder zu ordnen und dafür Verstrickungen zu lösen indem wir „ausgeschlossene Personen […] anschauen und sie zurücknehmen in unsere Seele, in unser Herz, in unsere Familie […]“ (6, S. 68).
Doch ging es Bert Hellinger nicht um diese Form der (Trauma-)Therapie. Er arbeitete mit dem Familiensystem, um hieraus sich Lösungen entwickeln zu lassen. Diese Lösungen, die er anstrebte, sind getragen von Liebe, die er als „Meta-Liebe“ bezeichnet. Zu den Meta-Gefühlen schrieb er, sie seien „Gefühle ohne Emotionen (3, S. 43), Gefühle im Einklang. Mit ihnen arbeitet der Therapeut.“ (3, S. 45) Die Meta-Liebe bezieht sich auf „die Unordnung, die in einem solchen Feld entsteht, wenn jemand, der auch dazugehört, ausgeschlossen wurde oder abgelehnt oder vergessen“ (6, S. 67). Ziel ist, diese Unordnung wieder zu ordnen und dafür Verstrickungen zu lösen, indem wir „ausgeschlossene Personen […] anschauen und sie zurücknehmen in unsere Seele, in unser Herz, in unsere Familie […]“ (6, S. 68).
Laut der Broschüre „Kindeswohlgefährdung erkennen und helfen“ der Universität Trier „zeigt die Erfahrung […], dass alle Kinder ihre Eltern lieben und […] sich [auch im Fall von Misshandlung] keine anderen Eltern [wünschen] sondern Eltern, die sie anders behandeln.“ (9, S. 14). Ein „hilfreicher Ansatz [wäre demzufolge] […], Verständnis für die Familien und ihr individuelles Leben zu entwickeln, ohne mit Misshandlung, dem Missbrauch, der Vernachlässigung einverstanden zu sein.“ (9, S. 17). Nichts anderes meinte Bert Hellinger, wenn er schrieb, dass „unsere Eltern [in der Weitergabe des Lebens] […] alles richtig gemacht [haben]. […]. […] Ich achte sie [dafür].“ (8, S. 143). Hier wird nochmal deutlich, in welcher Achtung und Würde Bert Hellinger auf den Klienten und dessen Familiensystem geschaut hat, indem er immer auch die Verstrickungen und Historien aller Familienmitglieder gesehen hat. So ging er davon aus, dass es „keine schwierigen Kinder“ (8, S. 158) gäbe, sondern „nur liebe Kinder“ (8, S. 172). In diesen Aussagen verbindet sich seine ressourcenorientierte Sichtweise mit dem Respekt vor dem Klienten inklusive seines Familiensystems. Bert Hellinger wurde sogar noch deutlicher und hielt dazu an, dass „[…] wir uns immer auf das Gute in der Seele eines Kindes verlassen […]“ (8, S. 188) können, auch, wenn gewissermaßen problematisches Verhalten vordergründig erscheint. Laut Bert Hellinger ist „der gegenseitige Respekt […] die Grundlage einer guten Erziehung.“ (8, S. 190), wobei er sich in dem Absatz auf den Kontext Eltern/Schüler/Lehrer bezog, was seine ganzheitliche systemische Sichtweise unterstreicht.
Wenn ich an dieser Stelle auf Bert Hellingers Arbeitsweise und seine Haltung während einer Aufstellung blicke, fallen mir sofort folgende essentielle Punkte auf: Während der Leitung einer Aufstellung war seine Vorgehensweise stets von Absichtslosigkeit geprägt, und zwar so, dass deutlich wurde, dass Bert Hellinger sich auf seine Klienten eingestellt hat, ohne die eigenen Werte und Überzeugungen als Grundlage zu nehmen. Er war der Auffassung, dass „die Seele suchte und […] die Lösung von sich aus [fand] […]. Allerdings nur […], wenn der Leiter der Aufstellung selbst im Einklang mit dieser Dimension der Seele war und sich von ihr führen ließ.“ (6, S. 109). Später schrieb er davon, völlig ohne Absichtsgedanken und ohne Interventionsdrang in eine Aufstellung zu gehen: „Früher, als ich noch jung war, habe ich nach Lösungen gesucht. Das habe ich schon lange aufgegeben. Ich bringe nur etwas ans Licht. Das ist alles.“ (8, S. 120). In der Schrift „Ordnungen des Helfens“ formulierte Bert Hellinger das Helfen ausdrücklich als „demütig“ und „zurückhaltend“ (5, S. 13), was bedeutet, dass er sich nur soweit in den Fall des Klienten einbrachte, wie dieser es brauchte, und sich sofort zurückzog, sobald der Klient ohne weitere Unterstützung vorwärts gehen konnte.
Als Fazit zu meinem einleitenden Absatz kann ich sagen: Ja, Bert Hellinger hat polarisiert, denn er war ehrlich, direkt und den sich ergebenden Erkenntnissen treu. Das war nicht immer schön für die Klienten, manchmal noch unschöner für das Publikum oder sogar nicht nachvollziehbar für die breite Masse. Doch war genau diese Vorgehensweise eben jene, für die Bert Hellinger einstand und die ihm so großes Interesse einbrachte, auch und gerade von seinen Kritikern. Man muss seine Impulse nachfühlen, um zu verstehen, welche Bewegung wann warum angebracht war. Das bloße Nachvollziehen im Denken auf kognitiver Ebene ist hier nicht ausreichend. Es braucht mehr als den Verstand, es braucht das Herz, um zu begreifen, was in den Aufstellungen für Aufträge vorherrschten, welches Anliegen hinter den Worten steckte und welche Bewegungen angemessen waren, um Impulse ins Feld zu geben, die eine Lösung ermöglichten. Das Zitat „Auch muss der Therapeut ein Herz voller Liebe haben für alle Beteiligten. Der Therapeut arbeitet also mit einem guten Herzen und im Dienste des Friedens.“ (3, S. 242) unterstreicht dies nochmal schön. Unabhängig davon, ob diese Lösung dem Wunschdenken des Klienten oder Zuschauers gefiel, ging und geht es auch heute immer nur darum, die Dynamiken hinter den Anliegen zu sehen und zu würdigen. Und das hat Bert Hellinger wie kein zweiter verstanden. In „Die Quelle braucht nicht nach dem Weg zu fragen“ wagte er einen Versuch der Erklärung: „Wenn ich bestimmte Dinge sage, klingt es oft wie eine Handlungsanweisung. […] Man muss eine solche Anweisung nehmen wie ein Bild. […] [Nach einer] Zeit […] erst kommt von der eigenen Seele die richtige Anweisung. Sie kann von dem, was ich gesagt habe, weit abweichen. Das spielt überhaupt keine Rolle. Denn ich habe nur einen Anstoß gegeben […].“ (3, S. 234). Dieses Zitat lässt darauf schließen, dass Bert Hellinger nicht erwartet hat, dass all seine Anregungen folgsam von den Stellvertretern ausgeführt wurden, sondern dass immer ein Mitschwingen im Prozess notwendig war, um für sich heraus zu finden, ob der Impuls angemessen sein mag oder anders oder nicht.
Die Wirkung nach Außen
Was wir lernen können: Massenveranstaltungen mit medialer Aufmerksamkeit sind nicht mehr zeitgemäß. Es ist zu viel passiert, was nicht hätte geschehen dürfen. Durch die mangelnde Nachsorge haben sich Schwierigkeiten ergeben, die nicht hätten sein dürfen. Seriös ist es, den Klienten einzubinden in eine Anamnese (Vorgespräch) und eine Nachsorge (Nachgespräch). Dies dient dem Schutz der Person, bedient die ethischen Grundlinien unserer Gesellschaft (therapiebedürftige Menschen aufzufangen) und entspricht dem allgemeinen Verständnis von Fürsorge (so auch nachzulesen in der Stellungnahme der DGSF zum Thema Familienaufstellungen (21)). Und nur wenn diese Punkte anerkannt und erfüllt werden, ist die Aufstellungsarbeit für unsere Gesellschaft annehmbar. Denn eine Therapieform sollte immer dem Klienten entgegenkommen, zumindest in den Grundlagen, um die Person da abzuholen, wo sie sich befindet. Und das impliziert eine Anerkennung unserer gesellschaftlichen Sichtweise.
Was weiter schwierig ist und bleibt: Der Umgang Bert Hellingers mit Inzest erscheint, gesellschaftlich betrachtet und vordergründig, falsch (4, S. 114ff). Bert Hellinger spricht davon, dass Inzest „[…] oft ein Versuch des Ausgleichs bei einem Gefälle von Geben und Nehmen in der Familie“ (ebd.) sei. Dies lässt den Schluss vermuten, dass dem Mann keine andere Wahl bliebe, als der Dynamik zu entsprechen und Inzest zu begehen. Ein gefährlicher Gedanke. Untermauert wird diese Annahme von der Aussage, dass „[…] in diesem System ein unwiderstehliches Bedürfnis nach Ausgleich [entsteht], das sich wie eine Triebkraft durchsetzt, und der nahe liegende Ausgleich ist, dass die Tochter sich anbietet oder die Frau dem Mann die Tochter überlässt oder anbietet.“ (4, S. 115). Deute ich diese Aussage, kann ich zu der Auslegung kommen, dass Bert Hellinger davon ausging, dass die Tochter dem Inzest auf einer gewissen Ebene zustimmt, was Bert Hellinger sogar direkt formulierte: „Die Tochter stimmt dem auch heimlich zu.“ (3, S. 202). Was für ein frevelhafter Gedanke, lautet sogleich das Urteil! Doch was steht hinter dieser Aussage? Lese ich etwas weiter, wird folgendes formuliert: „Es ist doch ganz klar, dass die Schuld bei dem Erwachsenen ist!“ (4, S. 122). Bert Hellinger benannte hier klar die Täterrolle als erwachsen und die Opferrolle als kindlich. Die Ursachen dahinter jedoch versuchte er anhand der von ihm erfassten Dynamiken zu erklären. Und so war er der Überzeugung, dass es „gar nicht“ ginge, wenn „der Täter [sich] beim Opfer entschuldigt, […] [da] das Opfer dadurch belastet […]“ (3, S. 204) würde und nur ein Zulassen der Liebe von der missbrauchten Tochter zum falsch handelnden Vater würde ein Lösen aus der schmerzhaften Verbindung ermöglichen (3, S. 205). Dies widerspricht der allgemeinen Auffassung unserer Gesellschaft sehr deutlich, in der es zur guten Erziehung gehört, Kindern eine Entschuldigung als Wiedergutmachung nach einem falschen Verhalten beizubringen (so sinnfrei, da es sich um eine hohle Wortphrase handelt, ich dies als Pädagogin auch finde).
Ferner ist Bert Hellinger der Überzeugung, dass niemandem „die Verfolgung der Täter hilft“ (4, S. 123) und sogar noch weiter, dass „man die Kinder den Eltern entziehen [kann], […] aber die Eltern nicht anklagen und vor Gericht bringen [sollte]“, da man „die Eltern vor dem Kind […] nicht schlecht machen“ (4, S. 125) darf. Diese Sichtweise widerspricht der Auffassung von Recht und Ordnung in unserem Rechtssystem auf schärfste. An dieser Stelle darf nicht vergessen werden, dass Bert Hellinger keinen Blickwinkel hatte, bei dem es um Rechtsprechung ging, und es auch nicht sein Anliegen war, Gerechtigkeit im Sinne unseres Justizsystems walten zu lassen. Denn die systemische Sichtweise verfolgt im Grunde immer ein Ziel: Die Ordnungen des Familiensystems (wieder) herzustellen, indem Verstrickungen gelöst, Verschiebungen zurechtgerückt und Ausgeschlossene reintegriert werden. Was bedeutet das in dem Fall von Inzest? Dass die Verschiebung des Triebes des Mannes zurückgeholt wird auf die eigentliche Person, die Frau. Dass die Tochter wieder als Kind definiert wird. Und dass die Schuld ohne das Mitwirken des missbrauchten Kindes vom Mann übernommen und das Kind als unschuldig erklärt wird. Zu diesem Zweck führt der Weg nicht an der Achtung des Schicksals des Mannes als Folge seiner persönlichen Geschichte, seiner transgenerationalen Themen und den ihn umringenden Gegebenheiten vorbei. Doch greift für mich dieser Gedanke nicht weit genug. Auch wenn es für verschiedene Taten verschiedene Hintergründe gibt, die allesamt nachvollziehbar und logisch erscheinen, so ist es doch am Ende die freie Entscheidung eines jeden mündigen Menschen auf diesem Planeten, den Neigungen und Angeboten, die sich ergeben, nachzugehen oder nicht, da der Verstand hier besseren Wissens ist. Und daher bin ich der Auffassung, braucht es beides: Die Achtung des Mannes, der Zugleich als Vater (der somit ein Leben weitergegeben hat) und als Täter (in seiner Rolle als Missbrauchstäter des eigenen Kindes) auftritt und daher mit den Konsequenzen unseres Rechtssystem belegt werden muss, um dem falschen Verhalten Rechnung zu tragen, aber zeitgleich den vollständigen Menschen im Blick zu haben, mit seinen guten und seinen schlechten Seiten. Philosophisch betrachtet sind in jedem von uns jederzeit beide Seiten vorhanden und bedingt durch unsere eigene Biographie kommt mal die eine, mal die andere offensichtlicher an die Oberfläche. (Das Milgram-Experiment (19) und das Stanford-Prison-Experiment (20), welche nach heutigen Gesichtspunkten unethisch sind und daher nicht mehr nachgestellt werden können, zeigen trotz aller Kritik sehr anschaulich, zu welchen Handlungen Menschen unter bestimmten Bedingungen fähig sind.) Über einen Menschen zu richten, steht einem Therapeuten nicht zu, und das war sich auch Bert Hellinger bewusst, indem er schrieb, dass die Therapeuten „[…] in dem Augenblick, wenn sie damit arbeiten, dem Täter in ihrem Herzen einen Platz […]“ (4, S. 125) geben müssen. Denn „die größte Gefahr ist, dass der Therapeut im Feldzug gegen den Vater mitmacht, […]“ (ebd.). Und dann würde es zu einer reinen Schuldzuweisung, zu einer Klassifizierung in Gut und Böse führen, womit weder dem Opfer noch dem Familiensystem hinsichtlich der Ordnung der Dynamiken geholfen wäre.
Schlussendlich müssen wir die Aussagen von Bert Hellinger immer im Zusammenhang sehen und dürfen niemals einzelne Sätze extrahieren, denn sonst wird der eigentliche Gehalt verwischt und eine falsche Wahrheit entsteht. Nichtsdestotrotz ist gerade hier, bei diesem Thema, allergrößte Vorsicht und ein sensibler Blick geboten, um auch nachträglich nicht missverstanden zu werden!!
Und vielleicht ist unsere Gesellschaft, das deutsche Kollektiv, für derlei Erklärungsideen, sich zeigende Dynamiken und ans Licht kommende Zusammenhänge noch nicht bereit. Diese Annahme ergibt sich v.a. vor dem Hintergrund, dass unsere gesamtdeutsche Täter-Opferrolle noch immer nicht in voller Gänze aufgearbeitet wurde. So geht beispielsweise aus einem Beitrag des Deutschlandfunks von 2015 hervor, dass „deutsche Soldaten […] im Zweiten Weltkrieg gemordet, gebrandschatzt, zerstört, gefoltert und auch vergewaltigt [haben]“ (14), was noch immer tabuisiert wird. Wikipedia gibt dazu an, dass in deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern im Zweiten Weltkrieg Frauen in sogenannten Lagerbordellen zur Prostitution gezwungen wurden, um „männlichen Häftlingen als Anreiz zur Mehrarbeit [zu] dienen“ (15). Auch ist von Wehrmachtsbordellen zu lesen, „in denen Wehrmachtssoldaten und SS-Angehörige sich [während des Zweiten Weltkrieges in den besetzten Gebieten] sexuell befriedigen lassen konnten“(16). „Die Historikerin Regina Mühlhäuser schreibt [dazu], die „Rekrutierung von Prostituierten“ sei in einer Mischform von „herkömmlichen Anstellungen“ und „unterschiedliche[n] Formen von Zwangsprostitution“ erfolgt“ (ders.). Und es gibt Hinweise darauf, dass „Millionen Frauen […] während des Zweiten Weltkrieges sexualisierte Gewalt [erlebten]: Betroffen waren Frauen und Mädchen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und in Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslagern inhaftiert wurden“ (17). Aus diesen beispielhaft aufgeführten Quellen kann geschlossen werden, dass die deutsche Gesellschaft noch immer eigene ungeklärte Schuldübernahmen und daraus resultierende Rollenverschiebungen hat, welche dafür sorgen, dass vehement nach einem harten Rechtssystem gerufen wird. In der Hoffnung darauf, dass damit die Schuld beglichen wird. Doch das kann sie nicht. Keine denkbare Strafe ist mächtig genug, die Schuld aufzuheben. Dies ist nur ein Schein. Die Schuld wird immer bei dem Schuldigen bleiben, dieser kann sie lediglich als seine annehmen und anerkennen, damit das Opfer entlasten, dem Opfer seine Würde zurückgeben und dadurch selber in Würde leben. Mir erschließt sich aktuell keine andere Möglichkeit.
Abschlussbemerkung
Als jemand, die Bert Hellinger nicht mehr persönlich erleben durfte (und somit seine Persönlichkeit nur schwer von seiner therapeutischen Rolle zu unterscheiden imstande ist), kann ich, inspiriert von seinen Schriften, Nachlässen und Materialien, folgendes Fazit ziehen: Es lohnt sich noch immer, die Inhalte der Lehre Bert Hellingers und die Aufzeichnungen seiner Arbeiten genau zu studieren, denn es gibt nach meiner Auffassung keine Anhaltspunkte für bewusstes oder methodisch verankertes unethisches Verhalten. Doch muss ebenso genau geschaut werden, was davon wirklich in die heutige Gesellschaft passt, mit welchen Methoden wir arbeitsfähig sind, und was vielleicht veraltet, vielleicht aber auch noch zu früh ist, um wirklich mit dem Herzen wahrgenommen zu werden. „Oft müssen wir daher in wesentlichen Fragen gleichzeitig mehrerer Ansicht sein. Denn Fülle schließt die Widersprüche ein, nicht aus, und auch das Gegenteil erscheint uns dann nur als ein Teil von vielen, der anderes ergänzt, doch nicht ersetzt.“ (1, S. 19).
Zugrunde liegende Quellen:
- Hellinger: Verdichtetes: Sinnsprüche. Kleine Geschichten. Sätze der Kraft, 1995, Carl-Auer-Systeme, Heidelberg
- Hellinger: Ordnungen der Liebe, Ein Kurs-Buch, 1996, Carl-Auer-Systeme, Heidelberg
- Hellinger: Die Quelle braucht nicht nach dem Weg zu fragen, Ein Nachlesebuch, 2001, Carl-Auer-Systeme, Heidelberg
- Hellinger: Zweierlei Glück, Hg.: G. Weber, 2002, Wilhelm Goldmann Verlag, München
- Hellinger: Ordnungen des Helfens, Ein Schulungsbuch, Band 1 und 2, 2003, Carl-Auer-Systeme, Heidelberg
- Hellinger: Glück, das bleibt, Wie Beziehungen gelingen, 2008, Verlag Kreuz GmbH Stuttgart
- Hellinger: Die Heilung, Gesund werden, gesund bleiben, 2011, Hellinger publications, Bischofswiesen
- Hellinger: Kindern in die Seele schauen, 2013, Hellinger publications, Bischofswiesen
Ergänzende Literatur:
- https://www.studocu.com/de/document/universitat-trier/entwicklung-und-lernen/broschure-kindeswohlgefahrdung-erkennen-und-helfen/46683534
- Der personzentrierte Ansatz nach Carl Rogers
- Koch / Dicke: Der Zauber des Anfangs und die Mühen der Ebene. Die Entwicklung von Qualitätsstandards und Richtlinien in der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) in: Nazarkiewicz, Kuschik (Hg.): Handbuch Qualität in der Aufstellungsleitung, 2015, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
- Psycho-Guru – Seelenheilung im Minutentakt – Wissen – SZ.de
- MB1_06 Bert Hellingers Familien-Stellen, Bayrisches Landesjugendamt
- Polen 1939 bis 1945 – Die sexuelle Gewalt der Besatzer
- Lagerbordell – Wikipedia
- Wehrmachtsbordell – Wikipedia
- Zweiter Weltkrieg: Vergewaltigungen von Frauen & Mädchen
- Ressourcenorientierung: Effizienz im Fokus – Sonderpädagoge.de
- Milgram-Experiment – Wikipedia
- Stanford-Prison-Experiment – Wikipedia
Stellungnahme der DGSF zum Thema Familienaufstellungen

Dipl.-Päd. Yvonne Schomburg