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Systemische Strukturaufstellungen als Politische Bildung und Arbeit

Siegfried Rosner

von Dr. Siegfried Rosner

Ich biete seit annähernd 20 Jahren systemische Aufstellungsseminare nach dem Strukturaufstellungsansatzes von Sparrer (2009, 2010) und Varga von Kibéd (2018) im Rahmen des Programms „Management und Politik“ der Friedrich-Ebert-Stiftung an und verstehe die Aufstellungsarbeit auch als Politische Bildung bzw. als Politische Arbeit im weiteren überparteilichen, sozusagen gesellschaftspolitischen und verfassungsrechtlichen Sinne. Die Teilnehmenden bringen Praxisfälle aus ihrem organisationalen und/oder politisierten Arbeitskontext ein. In der Regel ist dieser durch Non-for-Profit-Organisationen (NPOs), also Vereine, Verbände, Bürgerinitiativen, politische Parteien und zivilgesellschaftliche Bewegungen geprägt. Als Medium der Politischen Bildung und Arbeit verstehen wir die systemische Aufstellungsarbeit vor allem deshalb, weil die Teilnahme an (Struktur-)Aufstellungen (als Kund*in, Repräsentant*in oder Zuschauer*in) das Verständnis für die komplexe Wirkungsweise organistorischer, politischer und gesellschaftlicher Systeme vertieft und damit zum Aufbau von System-Kompetenz, Orientierungswissen und Navigationsvermögen in einem zunehmend pluralisierten, globalisierten und durch technologische Umbrüche und „Disruptionen“ geprägten Umfeld beiträgt. Dies erfordert aber auch eine bewusst gesellschaftspolitische Deutung bzw. eine soziologische Erweiterung der theoretischen Grundlagen systemischer Strukturaufstellungsarbeit. Ich will dies am Beispiel einer aktuellen soziologischen Gegenwartsdiagnose – Hartmut Rosas Resonanzkonzept der Weltbeziehung (2018) – und an einer zentralen Fragestellung jeglicher Aufstellungsarbeit, nämlich der Frage, was eine gute oder bessere Lösung auch im politisierten gesellschaftlichen Kontext sein könnte, illustrieren.

Die Ausgangslage

Beim systemischen Strukturaufstellungsansatz handelt es sich um ein Verfahren, bei dem Gruppen von Personen die Struktur und Veränderungsdynamik eines Systems modellieren und modifizieren (Sparrer und Varga, 2001). Aufbauend auf der erstaunlichen Fähigkeit der repräsentativen Wahrnehmung kann diese Methode eingesetzt werden in Therapie, Beratung und Coaching, Mediation und Supervision sowie allgemein zur Förderung kreativer Prozesse z.B. in der Organisationsentwicklung. Die von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd entwickelten systemischen Strukturaufstellungen verfügen – teilweise in deutlicher Abgrenzung zu anderen Ansätzen systemischer Aufstellungsarbeit – über einen klaren syntaktisch-grammatischen, theoretischen Hintergrund mit Verknüpfungen zu lösungsfokussierter Arbeit, hypnotherapeutischen Ansätzen und Satirscher Skulpturarbeit.

Aber können die betont lösungsfokussierten Strukturaufstellungen, die implizit die Frage nach dem Glück (als subjektiver Empfindung) stellen, gedacht werden, ohne auch explizit die Fragen nach dem guten Leben (als objektiv bestimmbarer Lebensform) zu stellen? Mit dem Versuch einer soziologischen Erweiterung des bislang vornehmlich psychologisch und philosophisch basierten Strukturaufstellungsansatzes mit Bezug auf Hartmut Rosas Resonanzkonzept der Weltbeziehung (2018) soll eine Lücke im Sinne einer soziologisch aufgeklärten und gesellschaftstheoretisch inspirierten Aufstellungsarbeit gefüllt werden, die die Fragen einer gesellschaftlichen und politischen Rahmung guter Lösungen, die in systemischen Aufstellungen für die Kunden im wahrsten Sinne des Wortes „erkundet“ werden, nicht aussparen. Aus dieser methodologischen Ergänzung resultieren auch normative sowie erkenntnis- und gesellschaftstheoretische Konsequenzen.

Insa Sparrer (2004), eine Psychologin und Psychotherapeutin, und Matthias Varga von Kibéd (2000), Professor für Logik und Wissenschaftstheorie, haben in kritischer Auseinandersetzung mit Bert Hellingers (familien)therapeutischer Aufstellungsarbeit und dem system-konstruktivistischen Ansatz der Heidelberger Schule den Ansatz der systemischen Strukturaufstellungen begründet und publik gemacht (Daimler 2008). Systemische Strukturaufstellungen sind ein Gruppensimulationsverfahren und bauen auf den lösungsorientierten Ansätzen der sogenannten Milwaukee-Schule (deShazer 1996, 2000; Bamberger 1999) ebenso auf wie auf der modernen Hypnotherapie von Milton Erickson (1978, 1981) und verschiedenen Formen der systemischen Skulptur- und Aufstellungsarbeit (Jakob Moreno 1934/1974, Virginia Satir 2000, Bert Hellinger 1996, Gunthard Weber 2005). Insofern ist der ©SySt-Ansatz insbesondere psychologisch, aber auch mit Varga von Kibéd`s gelegentlichem Rekurs auf Ludwig Wittgenstein (2003) oder Martin Buber (1994) auch philosophisch basiert.

Die Erforschung und Erklärung menschlicher Sozialsysteme ist aber ein originäres Gebiet der Soziologie im Allgemeinen, die Herausarbeitung der Funktionsbedingungen und Regelmechanismen gesellschaftlicher und organisationaler Systeme im Besonderen der Fokus der sozialwissenschaftlichen Systemtheorien, angefangen von der Allgemeinen Systemtheorie in der Tradition von Bertalanffy (1968) über die Soziologischen Systemtheorien eines Talcott Parsons (1976) oder Niklas Luhmanns (1984, 1997) bis hin zu den Ansätzen einer „ökologischen“ Systemtheorie bei Walter L. Bühl (Rosner 2018, S. 81ff; Rosner und Winheller 2019, S.352ff).

Der Bedarf

Diese „Lücke“ zwischen psychologischer und philosophischer Basierung des Strukturaufstellungsansatzes muss und kann meiner Auffassung nach durch eine soziologisch aufgeklärte und gesellschaftstheoretisch inspirierte Aufstellungsarbeit ein Stück weit ausgefüllt werden. Und es dürfen zudem neben den Fragen nach dem Glück (als subjektiver Empfindung) die Fragen nach dem „guten Leben“ (als objektiv bestimmbarer Lebensform), die auch in der Soziologie bislang ein Schattendasein fristen, nicht ausgespart bleiben, will man in systemischen Aufstellungen gute Lösungen finden (wie sich das in der Metapher des „Lösungsbildes“ bereits ausdrückt).

Das bisherige Fehlen einer systematisierten soziologischen, auch gesellschaftstheoretisch inspirierten Begründung der Strukturaufstellungsarbeit und ihrer methodologischen Grundlagen hat sicherlich verschiedene biographische und institutionelle, aber auch fachgeschichtliche Gründe. Was die Fachgeschichte angeht, so gilt es zu beachten, dass die Soziologie sich in ihrer disziplinären Entstehungszeit um 1900 herum nur etablieren konnte, indem sie sich von der Philosophie einerseits und von der Psychologie andererseits abzugrenzen verstand. Die Fragen nach dem guten Leben fielen diesem Abgrenzungsbemühen – wie Rosa (2018, S. 37) schreibt – gleich doppelt zum Opfer: Die Suche nach dem Wahren, vor allem aber nach dem Guten und Schönen – und den Kriterien dafür – verblieb im Wesentlichen im Zuständigkeitsbereich der Philosophie; die Soziologie konnte sich durch diesen Zug nicht nur disziplinär abgrenzen, sondern zugleich von ohnehin kaum je einzulösenden normativen Begründungspflichten entlasten. Auf der anderen Seite aber wurde die Analyse subjektiver Empfindungen und (individueller) psychischer Zustände, zu denen Glück und Unglück zählen, begreiflicherweise dem Gebiet der Psychologie zugeschlagen. Die Soziologie wurde dadurch frei, sich auf die `objektiven´ Ursachen und Folgen des Handelns und die Analyse sozialer Makrostrukturen zu konzentrieren.

Soziologische Gegenwartsdiagnosen

Bezogen auf die Frage, was eine gute Lösung für die aufgestellten Systemelemente sein könnte – individuell und mit besonderer Berücksichtigung ihrer expliziten oder impliziten Wechselbeziehungen und –wirkungen untereinander – heißt das, neben den subjektiven Glücksfaktoren (wie Lebenseinstellungen, Haltung/Mindset, Resilienz, Selbstwirksamkeitserfahrungen usw.) oder den organisatorischen und unternehmenskulturellen Voraussetzungen des „Gelingens“ auch nach den kontextuellen, institutionellen, strukturellen und/oder kulturellen Gründen zu fragen, die dem Individuellen (Mikro-Ebene) und Organisationalen (Meso-Ebene) übergeordnet sind und damit den Rahmen eines möglichen Gelingens/guten Lebens bilden.

Damit aber sind wir bei der Makro-Ebene sozialer Strukturen und einer soziologischen Gesellschaftsanalyse und Gegenwartsdiagnose.

In der soziologischen Gegenwartsdiagnose sehr bekannt geworden ist Ulrich Becks Unterscheidung zwischen „erster“ und „zweiter“ Moderne, die auch als „reflexive“ Moderne bezeichnet werden kann (Beck 1986; Beck und Beck-Gernsheim 19949. Die Zweite Moderne bedeutet die Konfrontation der (nachindustriellen) Moderne mit ihren auch unangenehmen, z.T. krisenförmigen Modernisierungsfolgen infolge einer unbedachten, ungebremsten und damit unzureichend reflektierten Ausdehnung und Eskalierung von Modernisierungsimpulsen (Urbanisierung und Verstädterung/Landflucht, Industrialisierung und damit einhergehende Resourcenverschwendung usw.). In der zweiten oder „Reflexiven Moderne“ ist das Problem der sogenannten Nebenfolgen und den Restrisiken aber nicht mehr zu verdrängen. Das Wissen und seine Anwendung in der Technik und in der Organisation der sozialen Systeme wird immer häufiger selbst kritisch befragt. Ulrich Beck und Anthony Giddens (1996) wollten mit ihrem Konzept in den 1980er und 1990er Jahren dem postmodernen Abgesang auf die Moderne die Idee einer wissenschaftlich-technisch-ökonomischen Entwicklung entgegensetzen, die ihre eigenen Voraussetzungen und die nicht beabsichtigten ökologischen und sozialen Nebenfolgen von vorneherein und dauerhaft mit ins Kalkül zieht. In der von Beck und Giddens so genannten Ersten Moderne spielt das Wissen eine zentrale Rolle und setzt alle Traditionen unter einen erheblichen Legitimationsdruck. Dadurch entsteht eine alle Bereiche der Gesellschaft erfassende Dynamik, die traditionale Strukturen über kurz oder lang durch wissensbasierte ersetzt. In der Zweiten Moderne fällt bei der gesellschaftlichen Entwicklung die entscheidende Rolle nun dem Wissen über das Wissen und der Berücksichtigung des Nicht-Wissens zu, das sich in den nicht beabsichtigten Nebenfolgen technischer Systeme und sozialer Praktiken offenbart.

Eine interessante Fortführung oder Ergänzung zu dieser Idee der reflexiven Moderne und damit auch der reflexiven Einstellung beim Fortschrittsverständnis bietet für den gesellschaftstheoretisch inspirierten Aufstellungsansatz das Werk des Jenaer Soziologen Hartmut Rosa (2018). Rosa vertritt in seinem Resonanzkonzept die These, dass es im Leben auf die Qualität der Weltbeziehung ankomme, das heißt auf die Art und Weise, in der wir als Subjekte Welt erfahren und in der wir zur Welt Stellung beziehen und sie uns aneignen. Weil diese Modi der Welterfahrung und Weltaneignung aber niemals einfach individuell bestimmt werden, sondern immer sozioökonomisch und soziokulturell vermittelt sind, nennt er sein Resonanzkonzept eine Soziologie der Weltbeziehung und knüpft dabei auch an die seit Karl Marx polit-ökonomisch etablierte Kategorie der Entfremdung an.

Konzentrieren wir uns auf die für die Aufstellungsarbeit angemahnte soziologische Makroperspektive, dann attestiert Rosa drei große Krisentendenzen der Gegenwartsgesellschaft: Ökokrise, Psychokrise und Demokratiekrise. Diese hätten maßgeblich mit der „Steigerungslogik“ der Moderne zu tun, die sowohl Ursache als auch Folge einer gestörten Weltbeziehung sei – und zwar auf individueller wie kollektiver Ebene. Dies bildet den Rahmen, in dem wir spätmodernen Subjekte Resonanz zwar suchen, aber immer seltener finden.

Eine umfängliche Kennzeichnung der Ökokrise spare ich aus, weil es ein hier kaum zu bewältigendes Thema ist und angesichts der aktuellen Diskussion mittlerweile die Auffassung von den meisten anerkannt sein dürfte, dass die Ökokrise z.B. mit dem Klimawandel als Fluchtursache unmittelbar in die gesellschaftspolitischen Gestaltungsfragen von Gegenwart und Zukunft mit hineinreicht. Im Sinne einer nicht mehr funktionierenden Resonanzbeziehung zur Natur wäre allerdings auch rückblickend der Wandel des Naturbezugs im Prozess der Industrialisierung in die Betrachtung miteinzubeziehen, in dessen Gefolge die Instrumentalisierung des Naturverhältnisses in der Arbeit einerseits und seine Idyllisierung in der Freizeit andererseits jeweils als Vereinseitigung und Reduzierung von Naturerfahrung interpretiert werden kann, wie Pongratz (2016) argumentiert.

Grundsätzlich aber anzunehmen ist, wenn diese Krisentendenzen infolge unzureichender oder nicht mehr hinlänglich gelingender Resonanz (Rosas „Weltbeziehungen“) im Sinne eines Entfremdungseffekts richtig konstatiert sind, dass diese Tendenzen und Dynamiken sich auch im Resonanzkörper der (Aufstellungs-)Gruppe – also in den „Bewegungen des Gruppenkörpers“ (Rosner 2008) – während der Aufstellung „repräsentieren“ (widerspiegeln), wenn das Strukturaufstellungsverfahren nach Sparrer u. Varga (2001) ein geeignetes Simulationsverfahren für Systemzustände sein soll. Und das tut es ja in der Tat.

Bei der Aufstellungsarbeit am augenscheinlichsten von den drei von Hartmut Rosa konstatierten Krisentendenzen sind dabei wahrscheinlich Phänomene der Psychokrise, die in unterschiedlichsten Erscheinungsformen, z.B. als individuell erlebte Überforderung, als Burnout, Mobbing-Erfahrung, als kaum zu bewältigender Rollenkonflikt, als unzureichende Passung zwischen Privat- und Berufsleben usw. im Austellungsgeschehen auftauchen und bearbeitet werden können/müssen. Die Entfremdung der Protagonisten/Fallgeber*innen wird von den aufgestellten Repräsentant*innen häufig als Unstimmigkeit, als Unbehagen oder gar als Störung erlebt. Und das von Rosa angeführte Beispiel der „wachsenden Burnoutraten“ zeigt, dass dies keine Einzelbeispiele sind, sondern offensichtlich ein kollektives Phänomen im Sinne einer zu konstatierenden „Psychokrise“.

Nebenbei ganz interessant ist dabei Rosas Interpretation (2018, S. 15f), dass die gängigen Glücksratgeber in der Regel einer Ressourcenfixierung aufsitzen (nach der ein Mehr an Gesundheit, Geld, Freizeit, Gemeinschaft bzw. stabilen sozialen Beziehungen, Bildung und gesellschaftlicher Anerkennung als anzustrebende Ressourcen für ein gutes Leben gelten), wobei die einseitige Fixierung auf die Verbesserung der Ressourcenausstattung im Sinne der „Steigerungslogik“ das Erreichen des Glücks geradezu verhindern kann.

Jedenfalls geht das subjektive Empfinden des Unbehagens (als mögliches Entfremdungsphänomen; so jedenfalls Berger/Berger/ Kellner 1973), der Unstimmigkeit oder gar des fehlenden Glücks meiner Erfahrung nach oft schnell in den sozialen Kontext der Beteiligten über oder macht sich an ihm fest. „Entfremdung“ als nicht mehr funktionierende oder nicht mehr vorhandene Resonanzbeziehung zur Welt kann sich also auch und vor allem auf die soziale Welt der Interaktionsbeziehungen beziehen. Ich habe in meiner Arbeit zunehmend den Eindruck gewonnen, dass fast alle in Aufstellungen auftauchenden Situationen einer von Fallgeber*in eingebrachten individuellen „Psychokrise“ soziale Situationen sind, insofern sie durch soziale Beziehungen konstituiert oder zumindest gerahmt werden.

Das ist ja der Vorteil einer ganzheitlichen Bearbeitung durch das aufstellungstechnische Simulationsverfahren, weil das Verfahren der systemischen Aufstellungen wie beschrieben ganz gezielt Resonanzräume eröffnet, die ineinander wirken und aufeinander antworten. Konzipieren wir in dieser Weise Aufstellungen als Resonanzgeschehen, dann stellt sich mit Wille (2007, S. 41f) nicht nur die Frage, warum Aufstellungen funktionieren, sondern vielmehr: Wie können wir unsere Resonanzfähigkeit üben?Aufstellungen sind eben ein günstiges Erfahrungsfeld für unsere Resonanzfähigkeit, auch um die Rolle von Resonanzen im Alltagsleben deutlicher wahrnehmen zu können. Und vor allem auch wegen der prominenten Rolle, die Körper- und Raumwahrnehmungen im Aufstellungsprozess spielen, wenn man mit dem Phänomenologen Maurice Merlau-Ponty (1966, S. 284ff) Raum als „universales Vermögen der Verknüpfung“ verstehen. In systemischen Aufstellungen wird mithin nicht nur die Entwicklung und Optimimierung der Wahrnehmungsfähigkeit von Organisationen untersützt, sondern auch das individuelle Verknüpfungsvermögen wirksam und gefördert.

Diese positiven Effekte von Kompetenzaufbau und Entwicklungsförderung im Mikrobereich der Anliegen von Einzelpersonen, Teams oder Organisationseinheiten sind allen Aufstellungs-Erfahrenen bekannt. Wendet man sich nun der politischen Dimension zu, dann ist die aufstellungstechnische Bedeutung der von Rosa diagnostizierten Demokratiekrise schon schwieriger zu fassen. Aber auch die Krisenphänomene des liberalen demokratischen Ordnungsmodells müssen sich im Aufstellungsgeschehen widerspiegeln bzw. niederschlagen, wenn die (Aufstellungs-)Gruppe als Resonanzkörper von Systemzuständen fungieren soll.

Konzentriert man sich weniger auf die allseits bekannten anschaulichen Beispiele von Autoritarismus und Populismus, von fragilen Demokratien in Lateinamerika und „failed states“ am Horn von Afrika oder auch von illiberalen Tendenzen selbst in europäischen Ländern wie Ungarn und Polen, sondern auf die wenigen quantitativen Einschätzungen der Krisentendenzen, bezogen auf das liberale demokratische Ordnungsmodell in den (spät-)modernen Gegenwartsgesellschaften, so bleibt genug Grund zur Sorge. So registrierte etwa der jährliche Demokratie-Index, zusammengestellt von der Economist Intelligence Unit, 2017 als das schlechteste Jahr seit der Finanzkrise von 2010 mit dreimal so vielen Ländern im demokratischen „Abschwung“ im Vergleich mit den Ländern, die eine Zunahme demokratischer Items aufzeigten. Im Jahre 2006 bezifferte Freedom House den Anteil der Weltbevölkerung, die in Ländern mit freiem politischen Wettbewerb, garantierten Freiheitsrechten, einer starken Zivilgesellschaft und unabhängigen freien Medien lebten mit 46%. In 2018 fiel dieser Anteil laut TIME Magazine (July 23, 2018, S. 34) auf nur noch 39%.

Die antiliberalen Antworten auf die Modernitätskrise, die psychopolitisch durch Symptome der Komplexitätsverweigerung gekennzeichnet sind, sind bei genauerem Hinsehen durchaus auch in manchen Aufstellungen aus dem organisationalen und politischen Kontext erkennbar und spürbar: Homogenisierungsdruck und nationaler/kultureller/ethnischer Eigensinn, gesellschaftliche Entdifferenzierung, Aushöhlung von Gewaltenteilung, ökonomische Abschottung und illiberale Einhegungsversuche des Kapitalismus, Unverständnis oder gar Verachtung für die schwierigen Prozesse parlamentarischer Demokratie bis hin zu einer Neigung zu autoritären Herrschaftsformen. Im Kontext gegenwärtiger Krisendiskurse und der populistischen Herausforderung liberaler Demokratien wirken solche immer wieder zu beobachtenden Phänomene im Aufstellungsgeschehen jedenfalls mitunter recht vertraut.

Und die Schattenseiten bzw. Kosten des „Fortschritts“ der modernen, kapitalistischen Gegenwartsgesellschaft, die sich qua ihrer inhärenten Steigerungslogik nur durch Dynamik stabilisieren kann (und kaum durch „Entschleunigung“) sind ja auch unübersehbar und im Rahmen einer reflexiven Einstellung beim Fortschrittsverständnis kaum auszublenden oder gar zu leugnen. Die Individualisierung zum Beispiel geht auf Kosten traditioneller, meist familialer und/oder schichtenspezifischer wie klassenförmiger Bindungen und Sicherheiten. Die Globalisierung schreitet auf Kosten räumlich gebundener und sozio-kulturell/ethnisch/religiös geprägter Selbstverständlichkeiten und Identitäten voran. Die zunehmende technische Vernetzung und Digitalisierung geht auf Kosten von informationeller Selbstbestimmung und Face to face-Kommunikation usw. usf.. Dass einen die Individualisierung das vermisste Gemeinschaftsgefühl „kostet“, dass einen die Globalisierung die heimelige kleinräumige Identität und Vertrautheit „kostet“ und dass einen die zunehmende Digitalisierung die autonome Verfügung über Information zur eigenen Person oder die eigenen Lebensumstände oder sogar beim Internet der Maschinen zukünftig den eigenen Arbeitsplatz „kostet“, wird mitunter vielleicht als ungerecht und unfair empfunden. Im Aufstellungsgeschehen äußern sich solche „Verletzungen“ von Gerechtigkeits- und Fairnessvorstellungen nach meiner Erfahrung häufig als Störungsempfindungen der aufgestellten Repräsentant*innen (ausgewähle Fälle der Aufstellungsarbeit im politischen Kontext sind dokumentiert in Rosner 2018).

Diese „Kosten“ und Nachteile durch fortschreitende Prozesse wie Individualisierung, Globalisierung und Digitalisierung nicht auszublenden und zu verleugnen, sondern reflexiv um das Ringen um ein angemessenes Fortschrittsverständnis einzubinden, entspricht in gewissem Sinne vielleicht auch im Rahmen der systemischen Ordnungsannahmen (Varga und Sparrer 2018) dem von Bert Hellinger entlehnten 1. Metaprinzip der Nicht-Leugnung von Wirklichkeit und kann ein Korrektiv zu entweder sozialromantisch-rückwärtsgewandten oder häufig auch aggressiv-xenophoben Vorstellungen einer ethnisch, religiös und kulturell „homogenen“ Bevölkerung sein.

Zur geforderten und hier nur skizzierten makrostrukturellen Rahmung des Aufstellungsgeschehens gehören stichpunktartig natürlich auch Tendenzen der Globalisierung und Migration, Pluralisierung und Individualisierung sowie z.B. ein technisch-revolutionärer Strukturumbruch der Öffentlichkeit durch soziale Medien und Internetkonzerne. 

Methodologische Erweiterungen

Mit den soziologischen Gegenwartsdiagnosen haben wir uns dem Aufstellungsgeschehen von der makrostrukturellen Rahmung her genähert in der Überzeugung, dass die systemische Aufstellung einen Resonanzraum für unterschiedlichste, auch übergeordnete Ebenen wie ökonomische und politische Ordnung, gesellschaftliche Verhältnisse, technologische Entwicklungstendenzen usw. bietet und bieten muss. Man kann den Zugang zu den primär von der Soziogie untersuchten Makrostrukturen aber auch über Selbstverständnis und Anspruch des Strukturaufstellungsansatzes selbst suchen: Wenn man die Strukturaufstellungen mit dem Anspruch von Sparrer und Varga (2001) als (Gruppen-)Simulationsverfahren von Systemzuständen und Systemdynamik kennzeichnet, dann wird die Aufstellungsgruppe als Resonanzkörper von Konstellationen im repräsentierten („aufgestellten“) System und von Veränderungstendenzen hinsichtlich der Entwicklungsmöglichkeiten (und möglichen Blockaden) dieses Systems genutzt. Dies führt zu meiner These, dass die Bewegungen des Gruppenkörpers in der Aufstellungsarbeit als Ausdruck des Kollektivbewusstseins von Regeln und Ordnungsprinzipien interpretiert werden können.

Diese Auffassung bezieht sich letztlich auf einen Mitbegründer der Soziologie als Wissenschaft, Emile Durkheim (1858-1917), der von einer „conscience collective ou commune“ sprach. Für Emile Durkheim (1893, 1895) fungiert das Kollektivbewußtsein als die „Gesamtheit der Glaubensvorstellungen und Gefühle, die allen Mitgliedern derselben Gesellschaft gemeinsam sind“ als zentrale soziologische Kategorie. Die sozialen Tatsachen (fait social) bilden für ihn eine Wirklichkeit eigener Art (Entität sui generis), nur verständlich aus den „kollektiven Vorstellungen“ der Gruppe. Fasst man in diesem Sinne den (Aufstellungs-)Gruppenkörper als Resonanzkörper für Systemzustände auf, so können unter dieser Perspektive die Bewegungen des Gruppenkörpers in der Aufstellungsarbeit, in der Konstellationen immer wieder verändert, erprobt, ausgelotet werden, als eine Art aktiver Konstruktion unserer Vorstellungen über die Funktionsweise sozialer Beziehungsmuster, kultureller Regeln und Normen usw. gedeutet werden. Systemische Aufstellungen haben in der Regel ja nicht nur einen rein re-konstruierenden Charakter (z.B. im Sinne der Rekonstruktion impliziten Wissens oder informeller Regeln in einer Organisationskultur), sondern meist – durch die zu Probehandeln und Probedenken einladende Simulationsmethode – auch einen auslotenden, durch die Suche nach dem „stimmigen Bild“ experimentellen und konstruierenden Charakter. So lässt sich im Aufstellungsgeschehen oft schön „von Bild zu Bild“ (so der Titel von Wresnik 2006) und Schritt für Schritt die Konstruktionsleistung im Prozess auf der Suche nach dem „Lösungsbild“ erkennen oder zumindest erahnen.

Aufstellungstechnisch lässt sich das so interpretieren, dass in den Körpern der aufgestellten Repräsentant*innen eine Vielzahl raum-zeitlicher Strukturen und Relationen im Sinne des Habituskonzepts von Bourdieu (1982, 1985, 1989, 1997) ebenso „inkorporiert“ sind wie sozio-kulturelle und moralisch-emotive Faktoren und dass die Bewegungen des Gruppenkörpers im Aufstellungsgeschehen den Möglichkeitsraum tragfähiger Subjekt-Objekt-Beziehungen ausloten. Das heißt die individuelle Konstruktion der Organisationswirklichkeit, die im „ersten Bild“ von Kund*innen aufgestellt wird und die evtl. schon kollektiv geteilte Vorstellungen über die „Funktionsweise“ sozialer Systeme, also ihre auch informellen Regeln und Ordnungsvorstellungen inkorporiert, wird durch das Aufstellungsgeschehen, sozusagen „Schritt für Schritt“ – oder auch „Schicht für Schicht“ – um die gemeinsam erlebten Wirkungszusammenhänge im Aufstellungsprozess erweitert und ggf. verändert. So wäre zum Beispiel zu erklären, warum ein (aufstellender) Kunde hilfreiche Anregungen zur Veränderung durch die Aufstellung erfahren kann, weil das kollektive Bewusstsein von systemischen Ordnungsvorstellungen – also das Kollektivbewusstsein zum Beispiel davon, wie ein Organisationssystem `funktioniert´ oder welche auch informellen Regeln in der demokratischen Streitkultur eingehalten werden sollten – etwas anderes sein kann als die zunächst individuelle Konstruktion der Organisationswirklichkeit, die im „ersten Bild“ von Kund*innen aufgestellt wird.

Anzuknüpfen ist dabei durchaus auch an Varga von Kibéds Begriff des „Gruppenkörpers“ und an die an Durkheim erinnernde Vorstellung, dass die Konstellation der (Systemelemente repräsentierenden) Einzelköper zueinander als Resonanzkörper eigener Qualität fungiere – die „transverbale“ und „transpersonale“ Sprache einer Aufstellung (Varga von Kibéd) sozusagen als Entität sui generis im Sinne Emile Durkheims. Wenn die „Bewegungen des Gruppenkörpers“  (Rosner 2008) die Veränderungs- und Verbesserungstendenzen des aufgestellten systemischen (Organisations-)Kontextes modellartig simulieren können, dann gleicht dies sozusagen einer Intersubjektivierung oder sogar „Objektivierung“ (Pieper 1989 mit Bezug auf den „Kritischen Naturalismus“ des Wissenschaftstheoretikers Roy Bhaskar 1979, 2009) der durch den Fallgeber oder die Kundin eingebrachten individuellen Vorstellung und Konstruktion der Organisationswirklichkeit im Anfangsbild. Die Einzelperspektive des „inneren Bildes“ der Anfangsaufstellung wird multiperspektivisch erweitert, ergänzt, evtl. verändert. Dies schließt aufstellungstechnisch gesprochen die erste und zweite Metaperspektive, also Beobachtung von außen und „Beobachtung von Beobachtung“ mit ein.

Gemeint ist damit makro-politisch und bezogen auf die gesellschaftliche Formation der Moderne als Rahmung des Aufstellungsgeschehens durchaus auch die mittelfristige Stärke liberaler Demokratien: Reflektieren und Selbstkritik üben und dadurch Anschlussfähigkeit einüben an neue politische, ökonomisch-technische, gesellschaftliche und kulturelle Konstellationen. Denn das Moment der Selbstverbesserung und Reformbereitschaft ist einer liberalen politischen Ordnung ungleich stärker eingeschrieben als den möglichen Gegenmodellen, die von den Freunden der durchsetzungsstarken Autoritäten oder den Protagonisten der illiberalen Demokratie in Stellung gebracht werden.

Auch in diesem gesellschaftspolitischen Sinne wäre mithin das in der Strukturaufstellungsarbeit verwendete Konzept des Möglichkeitsraumes passend. Der Begriff Möglichkeitsraum verweist ja auf Ludwig Wittgenstein´s im Tractatus getroffener Unterscheidung von Struktur und Form (Wittgenstein 2003). „Struktur“ ist die Art und Weise eines Zusammenhangs, z.B. die Sozialstruktur einer Gesellschaft, die Struktur eines Beziehungsnetzwerkes. Die „Form“ ist die Möglichkeit der Struktur, setzt also für verschiedene konkrete Möglichkeiten von Strukturen als Arten und Weisen eines Zusammenhangs den Rahmen.

Insofern könnte man von der „Form“ im Wittgenstein´schen Sinne als vom impliziten Möglichkeitsraumim Strukturaufstellungssinne auch bei gesellschaftspolitischen Gestaltungsaufgaben sprechen. Im diesem Sinne der Form als Möglichkeitsraum von Struktur wäre z.B. auch an den Begriff der „Gesellschaftsformation“ bei Karl Marx zu erinnern, innerhalb derer verschiedene Konstellationen vorstellbar sind. So ist im Rahmen der „kapitalistischen“ Gesellschaftsformation eine ganze Bandbreite von der angelsächsischen Spielart des Kapitalismus bis zur spezifischen Struktur des sog. „Rheinischen Kapitalismus“ mit seiner Verknüpfung von Wirtschaft und Sozialstaat möglich.

So wie bei den systemischen Struktur- und Organisationsaufstellungen das Ziel in der Erweiterung des Möglichkeitsraums im Sinne eines erweiterten Handlungsspielraums durch ein verändertes inneres Bild der Organisationswirklichkeit gesehen wird, so kann der Einbezug soziologischer Konzepte den gesellschaftspolitischen Möglichkeitsraum erweitern und das Bild des Zusammenhangs von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik verändern. Dies würde auch dem „(kybern)ethischen Imperativ“ von Heinz von Förster (1985) folgen: „Vermehre die Möglichkeiten!“

Soziologische Erweiterungen im Sinne eines sozialwissenschaftlich aufgeklärten und gesellschaftstheoretisch inspirierten Strukturaufstellungsansatzes wären beispielsweise zum einen das Konzept der Entfremdung (im Sinne einer modifizierten und erneuerten Form der Kritischen Theorie nach Hartmut Rosa) und zum anderen – durchaus im Sinne eines gesellschaftspolitischen Mitgestaltungsanspruchs – z.B. die Mitwirkung an der Herausarbeitung der Konturen einer Postwachstumsgesellschaft, die die Ressourcenfixierung und die ihr inhärente Steigerungslogik moderner kapitalistischer Gesellschaften als – falsch gedachte – Voraussetzung eines „guten Lebens“ überwindet. Die Jagd nach Ressourcen als Werthaltung moderner Gesellschaften verbessert zwar die individuelle und partikulare Ressourcenlage (aufstellungstechnisch gesprochen: vergrößert den Möglichkeitsraum oder –horizont), untergräbt dabei aber strukturell die Bedingungen für die Verwirklichung eines guten Lebens (Rosa 2018, S. 19).

Fazit

Die Idee einer soziologisch erweiterten Fundierung der bislang vornehmlich psychologisch und philsosophisch basierten Strukturaufstellungsverfahren sollte meiner Auffassung nach weiter verfolgt werden. Einen konkreten Anlass dafür bietet Hartmut Rosas „Soziologie der Weltbeziehung“ (2018), der seinen resonanztheoretischen Ansatz als eine umfassende Rekonstruktion der Moderne in Begriffen ihrer historisch realisierten Resonanzverhältnisse versteht und den Versuch wagt, den Rahmen für eine erneuerte Kritische Theorie abzustecken.

In einer soziologisch aufgeklärten Aufstellungsarbeit werden die Fragen nach dem „guten Leben“ (als objektiv bestimmbarer Lebensform) weder ausgeblendet noch ausgespart, sondern explizit als übergeordnete Rahmung in die Suche nach einer guten Lösung für die Kundin und die aufgestellten Systemelemente im Aufstellungsgeschehen mit einbezogen: „Denn es gibt“ – um es mit Theodor W. Adorno (1951) zuzuspitzen – „kein gutes Leben im Falschen“.

Insofern kann und muss sich die systemische Aufstellungsarbeit intensiv und systematisch mit soziologischen Gegenwartsdiagnosen und sozialwissenschaftlichen Modernisierungs- und Veränderungstheorien auseinandersetzen, sie ins eigene methodologische und verfahrenstechnische Repertoire `übersetzen´. Diese gesellschaftstheoretische Koppelung der systemischen Strukturaufstellungen (incl. Ordnungskonzept und Interventionstheorie/-lehre) als Simulationsverfahren für den Zustand und die Dynamik von menschlichen Systemen birgt durchaus noch Entwicklungs- und Überraschungspotenzial.

Denn im Grunde genommen kann das Strukturaufstellungsverfahren nicht nur als ergänzendes Instrument der Personal- und Organisationsentwicklung genutzt werden, weil es z.B. wertvolle Rückschlüsse auf das Funktionieren des „verborgenen“ (Horn u. Brick 2001) Regelwerks Organisationerlaubt. Durch seine zugleich Komplexitäts-reduzierende wie ganzheitlich die partikularen Betrachtungsperspektiven erweiternde Vorgehensweise trägt die systemische Aufstellung als Simulations- und Modellierungsverfahren neben dem erwähnten „Verknüpfungsvermögen“ zum Aufbau von System-Kompetenz, Orientierungswissen und Navigationsvermögen bei den Mitwirkenden bei (Stey 2007; Rosner 2018). Aber letztendlich ist auch der Aspekt der politischen Aufklärungsarbeit durch das Aufstellungsgeschehen nicht zu unterschätzen, weil es den den populistischen Gegenbewegungen zur liberalen Demokratie eigenen Komplexitätsverweigerungen durch die Intransivität objektivierbarer Wirklichkeitsvorstellungen deutliche Grenzen setzt und an den Realitätscharakter struktureller Einflüsse auf den Entscheidungskontext erinnert. Systemische Strukturaufstellungen können somit durchaus auch ein probates Mittel und Medium der Politischen Bildung und der Politischen Arbeit im weiteren Sinne sein.

Literatur

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Siegfried Rosner, Dr. rer.pol., Dipl.-Soziologe, Master of Mediation (MM), Lehrtrainer und Lehrcoach des DVNLP. Des Weiteren:  Systemdynamischer Organisationsberater, Mediator, Verhandlungstrainer, MasterBerater des Team-Management-Systems (TMS®) und Autor mehrerer Fachbücher zu Kommunikation, Verhandlung und Konfliktmanagement sowie Organisationsentwicklung. www.rosner-consult.de

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