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Kunsttherapie und Figurenstellen

Lisa Kalteis

- ein Fallbeispiel

von Lisa Kalteis

In meinem „Atelier für freies Malen“ biete ich Erwachsenen einen Raum an, in dem sich jede/r wertfrei in Farbe und Form ausdrücken kann. Viele kommen nach einem Klinikaufenthalt zu mir, bei dem Sie die Kunsttherapie kennenlernen konnten. Dort erlebten sie - oft zum ersten Mal in ihrem Leben - dass Malen ohne Leistungsanspruch und ohne Zeitdruck einen ganz neuen Zugang zu sich selbst ermöglichen kann. So entsteht ein völlig neues Lebensgefühl, ein wertfreier Selbstausdruck, der zu einem tiefen Bedürfnis werden kann. Viele Personen bleiben deshalb oft über Jahre in den Malgruppen.

Die Verbindung von Kunsttherapie und systemischer Aufstellungsarbeit fasziniert mich seit Langem - nach über 20 Jahren Erfahrung mit Selbsterfahrungs-Malgruppen - sind die Übergänge oft fließend. Ein intuitiv gemaltes Bild (mit oder ohne Thema) zeigt oft unbewusst Inhalte oder Symbole, die familiensystemische Inhalte darlegen und die es zu entschlüsseln gilt.  Das Bildelement oder Symbol selbst kann dazu einen Beitrag leisten, wie auch die Anzahl von Bildelementen, die Farbkombination oder auch der Malprozess selbst. Ich selbst habe kurz vor eigenen Aufstellungen Bilder gemalt, die sich mir erst nach der Aufstellung erklärten oder auch einen Bezug zum Aufstellungsanliegen, ja sogar zur Lösung hatten, ohne dies zu beabsichtigen. Intuitiv gemalte Bilder sind – wie Aufstellungsbilder – zeitlos und ein innerseelisches Bild, das auftaucht wie ein Traumbild – tief aus unserem Unbewussten, wenn wir uns vertrauensvoll der Hand beim Malen überlassen.

Ich biete neben den Malgruppen auch kunsttherapeutische Einzelarbeit sowie das Figurenstellen an, auch in Verbindung zu gemalten Bildern. Dabei können Figuren stellvertretend für Familienmitglieder, Ressourcen verschiedenster Art (Tiere, Menschen, Symbole) oder innere Anteile ins spontan gemalte Bild gestellt werden und auch in einen Dialog treten. Das Bild dient dann als Bodenanker bzw. ist eigener seelischer Grund auf dem Figuren darin verschiedene Plätze einnehmen, gute Orte bzw. Ressourcen finden können. Das hat eine andere, oft intensivere Wirkung als Figuren nur auf ein Holzbrett zu stellen.
Hier möchte ich aber ein Beispiel aufzeigen, wie Bilder systemische Themen anregen, ja sogar aufdecken können.

Fallbeispiel:
Ulla (Name geändert) kommt seit drei Jahren in meine kunsttherapeutische Malgruppe. Sie ist 54 Jahre alt, verh., kinderlos, groß, schlank, sportlich, trägt graues, sehr kurzes Haar - seit ihrem zwölften Lebensjahr - wie sie sagt. Als Kind hatte sie blondes Haar mit langen Locken. Das Äußere heute wirkt burschikos – sie trägt in den Malgruppen immer Hosen. Ich habe das Gefühl, dass sie viel wahrnimmt und doch ist sie bei den Bildbetrachtungen sehr vorsichtig in dem, ob und was sie etwas sagt. Ihre ganze Art ist eher zurückhaltend, ruhig und beobachtend.

Ihre aktuelle Lebenssituation:
Ulla hat sich pro forma und ohne wirklich feste Absicht auf eine neue Stelle im sozialen Bereich beworben und ist irritiert, dass der Chef des Instituts sie nach der schriftlichen Bewerbung und einem kurzem Bewerbungsgespräch anruft und zu ihren Arbeitsvorstellungen bzw. - wünschen ein positives Angebot macht. Sie rechnete mit einer Absage bzw. Misserfolg – wie so oft – und nennt es Selbstsabotage bzw. Blockade, die sie immer wieder bei sich spürt/ wahrnimmt. Sie kann nicht glauben, dass sie Erfolg hat im Leben.

Ich lege - als Einstieg ins neue Jahr - für die Malgruppe, die schon länger besteht, Tarotkarten aus  und lasse eine Karte blind ziehen und ca. drei Min. lang das Bild auf sich wirken.  Der Malauftrag lautete: „Male ein Reaktionsbild zu dieser Karte“ (eine kunsttherapeutische Methode nach Prof. Dr. Gisela Schmeer).
Ulla zieht die Karte: Zehn Schwerter mit dem Titel: Untergang und malt dazu folgendes Reaktionsbild:

nachgemalt, nicht das Original

Ullas Bild zeigt eine große, kräftige Frau im Zentrum des Bildes nackt mit deutlichen Brüsten und roten Fingernägel, an den Händen gefesselt bzw. in eisernen Handschellen – also handlungsunfähig. Die Beine stehen eng - wie zusammengehalten. Links und rechts  sind dunkle Gestalten angedeutet, die zu ihr hochschauen. Ein großes Schwert sticht  bzw. verletzt sie an der linken Kopfseite in Augenhöhe und Blut rinnt die linke (weibliche) Körperseite herab. Der Boden ist rot und wirkt wie blutgetränkt. Links oben im Bild eine schwarze Fläche, die wie ein vergittertes Fenster wirkt oder den Buchstaben „H“ andeutet – wie z.B. „HILFE“.

Erst nach dem Malen liest sie den Text zur Karte aus dem Handbuch zum Clowley-Tarot:

„Angst vor Wahnsinn, gebrochenes Herz, Angst vor der destruktiven Energie angestauten Ärgers, negatives Denken. Neun Schwerter richten ihre aggressive Übermacht von allen Seiten gegen das zehnte und zerstören es vollkommen. Diese Karte zeigt die vernichtende Kraft fortgesetzter negativer, das Leben verneinender Gedanken….was sind deine größten Befürchtungen?“
Bei der gemeinsamen Bildbetrachtung in der Gruppe kommt sie auf ihre aktuelle berufliche Situation zu sprechen, die sie in Bezug setzt zu diesem Bild. Warum sie diese Verbindung herstellt ist ihr nicht ganz klar, nur dass sie sich oft so fühlt, wie die Frau in ihrem Bild – handlungsunfähig und machtlos.

Ich frage Sie, ob es zu diesem Thema einen familiären Hintergrund gibt, ob es sich hier um ein familiensystemisches Thema handeln könnte, denn das Bild wirkt wie eine „zur Schaustellung“, Bloßstellung oder Verurteilung, Verletzung und vielleicht sogar wie eine Hinrichtung.

Einige Tage später meldet sie sich bei mir und vereinbart einen Einzeltermin in der Folgewoche.

Nach dem Erstellen eines Genogramms lasse ich sie die Herkunftsfamilie mit Figuren auf dem Drehbrett stellen. Ich bevorzuge die Playmobilfiguren, weil sie viel Ausdruck und Bewegung ermöglichen und die Klienten können bei mir frei wählen aus drei Kisten: Kinder, Frauen, Männer. Oft haben die Haarfarbe und die Kleidung der gewählten Figuren eine Bedeutung.

Zuerst stellt sie folgendes Bild A:
Links die Mutter, daneben ihre um sieben Jahre ältere Schwester als Kind und rechts den Vater. Alle haben braune Haare. Sie stellt sich als Kinderfigur mit blonden Haaren hinter den Vater – wie einen Elternteil. Alle schauen nach vorne – wohin?

Dann stellt sie die Figuren spontan um, korrigiert die Aufstellung in Bild B.

Ich benenne und notiere es und lasse dann das ursprünglich gestellte Figurenbild wieder herstellen.

Bei der 2. Betrachtung von Bild A benennt sie ihre Situation in der Familie – aus der Sicht der Kinderfigur, wie sie auch sich empfindet: „keiner sieht mich“ (welches Kind spricht da?) und „ich muss auf Vater aufpassen.“

Bild A

Dann schauen wir uns die zweite Aufstellung an - Bild B:

Jetzt steht sie als Kind neben dem Vater (wie eine ersten Frau oder ältere Schwester) und schaut auf ihre ältere Schwester und Mutter. Weiter vorne steht die Schwester neben der Mutter. Es wirkt, als ob die Töchter ihre Eltern „an die Hand nehmen“.

Ich erkläre, dass in beiden Aufstellungen die Eltern nicht wie ein Paar stehen, sondern die Kinder ihnen sozusagen „beistehen“. Dazu sagt Ulla: „Mutter hat den Vater oft lächerlich gemacht bzw. abgewertet und war auf mich eifersüchtig, weil ich mich so gut mit dem Vater verstand, als er noch lebte.“ Die Beziehung zur Mutter / dem Weiblichen ist schwierig. Dadurch wird die Hinwendung zur Mutter verständlich und die ausgebreiteten Arme.

Bild B

Hier zeigt sich, wie vielschichtig ein Aufstellungsbild sein kann! Es stellt sich auch die Frage: warum wählt sie sich als Kinderfigur – jetzt als Erwachsene? Ich stelle die Familie in eine gute Ordnung, aber das irritiert Ulla sehr und sie will ihren Platz nicht einnehmen und stellt sich wieder hinter den Vater – „das ist stimmiger“, sagt sie.

Ich lasse eine Figur holen, wo sie von dieser Position aus hinschaut? Sie holt eine Männerfigur in spezieller Kleidung und stellt ihn weiter weg dazu. Mein Impuls ist, ihre Plätze zu tauschen und so erkennt sie in der Figur den Opa väterlicherseits und kann ihren Platz in der Familie etwas besser annehmen. Dieser Opa stammte aus dem Sudentenland, ging aber als junger Mann noch vor dem 1. WK nach Amerika, heiratete dort und erlernte die indigene Sprache. Über diese erste Frau des Opas wurde nur erzählt, dass sie wohl mit ihrem Sohn bei einem Sandsturm ums Leben kam. Hat sie sich in der Rolle des Kindes aufgestellt?

 

Daraufhin ging der Opa ins Sudetenland zurück und heiratete ein zweites Mal (rote Figur). Ullas Vater war das zweite Kind aus der zweiten Ehe des Opas und vier Jahre alt, als seine ältere Schwester mit acht Jahren an Diphtherie starb. Wollte Ulla also auch die ältere Schwester des Vaters vertreten (Bild B)?

Ich lasse Figuren für beide Frauen des Opas, dem Sohn und die Schwester des Vaters holen und stelle sie dazu. So entsteht für Ulla ein ganz neues Bild von der väterlichen Linie.

Ich komme wieder zurück zum Ausgangspunkt für die Aufstellung und lasse sie eine Figur holen für das „Gefesselte“ bzw. „Verletzte“ aus dem gemalten Bild oben.

Sie holt eine blonde, langhaarige, bunt gekleidetes Frau, stellt die Figur links neben sich (als Kinderfigur) und sagt: „Ich habe immer Angst, etwas ganz peinliches zu tun – z.B. nackt auf die Straße zu gehen (wie im gemalten Bild). Auf die Frage, wo diese Figur hinschaut, meint sie: „auf Opa“. 

Es stellt sich die Frage: Könnte das die erste Frau sein, eine Indigene – bei dem besonderen Äußerlichen?
Sie tauscht die Figuren spontan aus und empfindet es als stimmig. Jetzt erst kann sie ihren Platz als zweites Kind in ihrer Herkunftsfamilie gut einnehmen und akzeptieren.

Ich lasse sie als Kinderfigur zu all den Personen hingehen und lösende Sätze sprechen, mit der Bitte hinzuspüren, ob sich das, was ich sage, für sie stimmig anfühlt bzw. eine Resonanz in ihr hat :

a) zur ersten Frau des Opas (gefesselt bzw. verletzt sein): „Du bist die ersten Frau meines Opas – vielleicht warst Du eine Indigene - ich weiß nicht, wie es dir in Amerika erging, als Du meinen Opa geheiratet hast und wie Du wirklich gestorben bist – vielleicht hast Du Schlimmes erleben müssen - ich habe innerlich auf dich geschaut und vielleicht wollte ich dir etwas Schweres aus Liebe abnehmen. Bitte schau freundlich, wenn ich dir das Schwere zurückgebe – ich kann es nicht für dich tragen – ich bin nur eine Enkelin meines Opas. Du hast ab heute einen Platz in meinem Herzen und ich würdige dein Schicksal.“

b) Zum Kind dieser Frau, wahrscheinlich der Sohn des Opas (ihr Platz im Bild A): „Du bist vielleicht das erste Kind meines Opas – wie erzählt wird, bis Du früh gestorben – mit deiner Mutter – ich weiß nichts genaues – aber jetzt sehe ich auch dich und achte dein Schicksal. Vielleicht bis Du der ältere Halbbruder meines Vaters. Ab heute halte ich dich in Ehren – hast auch du einen Platz in meinem Herzen.“

c) Zum Opa: „Lieber Opa, irgend etwas hat dich als junger Mann nach Amerika gezogen – dort hast du deine erste Frau und evtl. auch dein Kind verloren – das war sicher sehr schwer für dich. Jetzt verstehe ich, warum Du gerne Alkohol getrunken hast. Ich achte auch dein schweres Schicksal. Für dich war es von Vorteil, dass du im zweiten 2. Weltkrieg als Dolmetscher mehrere Sprachen sprechen konntest - das hat dich gerettet. Für mich war es ein Glück, dass Du meine Oma geheiratet hast, so lebe ich. Ich lasse ab heute das Schwere bei dir und nehme gerne deine Kraft, die dich durchs Leben getragen hat. Deinen Reisekoffer halte ich in Ehren.“

d) Zur Oma (zweite Frau des Opas): „Liebe Oma, du warst eine sehr schöne Frau und obwohl Opa viel älter war, hast Du diesen besonderen Mann geheiratet. Du hast meinem Opa durchs Leben geholfen und meinen Vater aus der russischen Gefangenschaft freigekauft – dafür danke ich dir, denn so gibt es mich. Für dich war es sicher schwer, die einzige Tochter als Kind zu verlieren. Ich habe mich immer sehr für dich und dein Leben interessiert. Ich halte dich in Ehren als meine Oma.“

e) Zur Tante (Bild B): „Liebe Tante – ich habe dich nicht kennen gelernt – du bist schon mit vier Jahren an Diphtherie gestorben – ich habe dich bei meinem Vater ersetzen wollen – er hat dich als ältere Schwester sehr vermisst – so hat er evtl. zwei Geschwister verloren und muss sich sehr einsam gefühlt haben. Ab heute hast auch Du einen guten Platz in meinem Herzen und jetzt seid ihr ja zusammen – im Himmel.“

f) Zum Vater: „Lieber Papi – ich war dir immer nah und wollte dich stützen – ich habe deine Einsamkeit gespürt und kenne das Gefühl gut – auch ich fühle mich oft als eine Verlorene und schnell überfordert. Du hast deine Schwester früh verloren, bist mit Oma aus dem Sudetenland geflohen und hast als Jugendlicher schlimmes erlebt in russischer Gefangenschaft. Ich habe deine Not gespürt. Bitte schau freundlich, wenn ich das nicht mehr für dich mittrage - wenn ich ab heute in mein Leben gehe. Ich halte dich immer in Ehren und in meinem Herzen.“

g) Zur Mutter: „Liebe Mutti – ich habe mich immer in Konkurrenz zu dir erlebt und es hat mir wehgetan, wenn Du Papi abgewertet hast. Heute weiß ich, auch Du hast Schlimmes im 2. Weltkrieg erleben und mitansehen müssen. Papi war dir keine große Stütze, denn er war innerlich bei den vielen Toten. Was zwischen euch war – da mische ich mich nicht ein – ich bin nur das Kind, deine Tochter und du bist und bleibst meine Mutter. Ab heute höre ich dir gerne zu, wenn du von früher erzählst.“

Danach lasse ich Ulla eine Figur für ihr Erwachsenen-Ich holen und zum Kind-Ich stellen. Sie hat den Impuls die beiden Figuren umzudrehen – so kann sie ins eigene Leben schauen und sich lösen vom Schicksal der Ahnen.

Dann bitte ich sie eine Figur für ihren Ehemann zu holen und daneben zu stellen. Sie sagt dazu: „Mein Mann ist auch ein besonderer Typ – wie Opa!“

Damit schließen wir die Stunde ab und ich biete ihr an, etwas symbolisch für die erste Frau des Opas und deren Kind in ihrer Wohnung zu platzieren, evtl. ein Bild zu malen und Blumen ans Grab der Tante und Oma zu legen.

Auf das Schicksal der Mutter gehen wir nur insoweit ein, dass Sie nun besser versteht, warum ihre ältere Schwester sich so um die Mutter sorgt, die noch lebt und als Jugendliche mit deren Mutter die Flucht aus Schlesien erleben musste.

Am darauffolgenden Malkursabend eine Woche später malen wir drei kleine Bilder mit dem Thema:
„Wer ich in der Vergangenheit war – wer ich heute bin – wer ich in Zukunft sein will.“ Sie malt sich in der Vergangenheit als Kinderkopf mit langen Zöpfen – das Gesicht ist verdeckt von einer schwarzen kauernden Figur!
Im Anschluss an den Malkurs frage ich sie allein nach ihrem Befinden und nehme Bezug zum gemalten Bild der Vergangenheit: Ein inneres Bild von der „Besetzung“ einer Person, so dass sie als Kind ihr eigenes Ich nicht leben konnte, sich nicht so zeigen konnte, wie sie wirklich war?

Sie erzählt,

  • dass sie sich nach der Aufstellung „wie tot“ fühlte, völlig erschöpft und sie sich einige Tage krank schreiben lassen musste,
  • dass sie viel träumte nach der Aufstellung – sie sich aber leider nichts notiert hat,
  • sie von ihrer Mutter nichts Neues mehr in Erfahrung bringen konnte,
  • sie selbst als Kind im Fasching immer als „Indianerin“ verkleidet war!
  • sie zuhause ein Bild von dieser ersten Frau gemalt hat mit schweren Schultern, die sie immer bei sich selbst wahrnahm. Jetzt fühlt sie sich auch körperlich erleichtert und
  • dass es sich jetzt aktuell in ihr wie „aufgeräumt“ anfühlt,
  • dass sie den alten Reisekoffer des Opas, den sie geerbt hat, nun ganz besonders schätzt.

Ich gebe ihr den Rat, dass sie beim Anblick des gemalten Bildes der ersten Frau des Opas innerlich immer wieder sagen soll: „Du bist schon lange tot und ich habe lange innerlich auf dich und dein Kind geschaut – bitte schau freundlich, wenn ich jetzt in mein Leben gehe, meine Kraft annehme und dich damit ehre.“ Und während sie auf die Thymusdrüse unter dem Brustbein klopft, kann sie zu sich selbst sagen: „Ich bin Ulla, ich lebe und ich nehme meine Kraft an.“

Nachtrag:

Ulla verhandelt weiter um die neue Stelle, obwohl sie von einem dortigen Kollegen ganz konkret abgelehnt wurde. Eine Wiederholung von nicht willkommen bzw. ausgegrenzt werden?
Der Chef aber würde sie gerne anstellen. Ulla will sich Zeit lassen für eine gute Entscheidung.

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Anmerkung

Bei Wikipedia kann man folgende Infos über die Diskriminierung indigener Völker in Amerika zur Zeit vor dem 1. Weltkrieg finden: Siehe auch: https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/indigene_voelker_nordamerikas/index.html

Umsiedlung und Vertreibung
Mit militärischer Gewalt wurden 100.000 Indigene aus ihrer Heimat im Osten und Süden vertrieben und in Reservate geschickt. Tausende starben während der langen Märsche. In den Reservaten sorgte eine "Indianer-Behörde" für die sogenannte Umerziehung der Ureinwohner. Als 1869 die transkontinentale Eisenbahn vollendet wurde, kam es auch im Westen des Kontinents zu einer massiven Zunahme von Siedlern und Abenteurern.Immer wieder verließen Gruppen junger Krieger die Reservate und kämpften gegen die Zerstörung ihrer Heimat. Die USA antworteten mit blutigen Strafexpeditionen und Massakern an ganzen Völkern der Indigenen.

Lisa Kalteis, Pädagogin, Gestalt-Kunsttherapeutin in eigener Praxis und im Atelier für freies Malen, HP (psych), anerkannte Systemaufstellerin (DGfS): www.freiesmalen-kunsttherapie.de

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